GartenHerbst

 

Die ersten Regen sind auf Mallorca gefallen – die GOTA FRIA, der ´kalte Tropfen´,  - nimmt dem  Sommer die Hitze. Mensch, Tier und Pflanzen atmen auf – nun kommt eine vorzügliche Jahreszeit: der Spät-Sommer.

 

Was in Nord- und Mitteleuropa der Winter, dass ist in Südeuropa der Sommer: Die Pflanzen nehmen sich ihre Auszeit und ´übersommern´. Die Pflanzenwelt hat sich verschiedene Methoden einfallen lassen, um die heiße und wasserarme Zeit zu überstehen: viele Stauden, wie die Crocosmia oder der  Afrodil verwelken nach der Frühjahrsblüte und treiben erst wieder im Herbst, der Mandelbaum beginnt bereits Juli/ August mit dem Laubabwurf, andere Pflanzen reduzieren ihre Blattmasse oder rollen Sie ein, wie das Aeonium. Blütenpracht und frischen Grün gibt es nur noch dort, wo ausreichend gewässert wird. Doch das alleine genügt nicht für einen schönen Sommergarten. Ein achtsames Auge ist gefragt um rechtzeitig Plagen und Krankheiten, wie Pilzbefall, zu erkennen und ihnen entgegen zu wirken. Auch die Beregnungsanlage bedarf  einer regelmäßigen Kontrolle, denn ein unbemerkter Ausfall kostet Pflanzenleben.

 

Jetzt, nach den ersten Regenfällen und den kühleren Tagen, wächst es wieder im Garten, wagen sich die ersten Spitzen der neuen Blätter hervor. Ab Mitte September kann wieder intensiver an Gartenarbeiten gedacht werden. Eine Düngegabe (die letzte in diesem Jahr) wird dankbar angenommen, ebenso wie das Auflockern und Hacken der Pflanzenbeete. Unkraut muss entfernt und über den Sommer vertrocknete Äste können jetzt abgeschnitten werden. Rück- bzw. Formschnitte sollten aber besser noch bis zum November warten. Wichtig sind auch Maßnahmen gegen Schnecken – sie erwachen mit großen Hunger aus ihrem Sommerschlaf´, in der Fachsprache der Trockenschlaf. Während der trockenen Sommerzeit verschließen die Schnecken ihr Gehäuse mit einem Deckel als Schutz vor Austrocknen und öffnen diesen erst wieder nach einer längeren Regenperiode.

Wenn der Rasen im Sommer gelitten hat, was meist den Feinrasen betrifft der leicht Pilzbefall bekommt, ist ebenfalls Mitte bis Ende September der optimale Moment zur Nachsaat. Man sollte nicht zu lange warten, denn dann werden die Bodentemperaturen zu kühl und der Samen geht nicht mehr so gut auf und der Spross wird nicht stark genug für die kühlere Winterzeit.

 

Einzelne Pflanzenausfälle können bereits ersetzt werden, obwohl man mit größeren Pflanzarbeiten besser bis zum Oktober bzw. November wartet. Die Pflanzenauswahl in den Baumschulen ist jedoch im Herbst geringer als im Frühjahr, obwohl es der optimalere Pflanzzeitpunkt ist. Zumeist kaufen die Gartenzentren nur das notwendigste, um nicht zu viel Pflanzenware über den Winter im Lager zu haben. Weiß man aber, welche Pflanzen man möchte, kann man alles bestellen und bekommt es innerhalb einer Woche geliefert. Lassen sie sich bei ihrem Einkauf beraten, denn die richtige Pflanzenwahl ist entscheidend.

Robuste, mediterrane Pflanzen möglichst gemischt mit inselheimischen bringen ihnen sicherlich die meiste Freude, weil sie ohne große Verhätscheln gut gedeihen. Sind sie nicht immer auf der Insel, achten sie darauf, wann ihr Aufenthaltsschwerpunkt ist, um gezielt den Garten in dieser Zeit erblühen zu lassen.

 

Autor: Erika Könn
Ingenieurin für Landschafts- und Freiraumarchitektur
www.erikakoenn.com

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